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Unser Krankenhaus gliedert sich in sechs Kliniken, in denen das gesamte Spektrum psychiatrischer Erkrankungen behandelt wird. Innerhalb der verschiedenen Abteilungen gibt es jeweils Spezialangebote, wo sehr differenzierte störungsspezifische Behandlungen erfolgen und auf besondere Problemstellungen eingegangen wird. Dabei ist der Erfolg der Behandlung steht eine gemeinsame Leistung des Patienten oder der Patientin und des Behandlungsteams.
Welche der vielen Therapieoptionen für Sie oder für eine Ihnen nahestehende Person in Frage kommen, erfahren Sie in einer ausführlichen, persönlichen Beratung. Unsere Mitarbeitenden begleiten Sie engmaschig und stehen Ihnen mit Rat und Tat zur Seite. Zur ersten Kontaktaufnahme wenden Sie sich bitte an Telefon 0441 9615-0.
Angststörung
Bipolare Störungen
Borderlinestörungen und andere Persönlichkeitsstörungen
Burnout
Demenzerkrankungen
Depression
Psychosomatische Erkrankungen
Schizophrenie
Schlafstörungen
Abhängigkeitserkrankungen
Stress- und Schmerzerkrankungen
Psychische Erkrankungen und Fachbegriffe aus der Psychiatrie können manchmal kompliziert wirken. In unserem Glossar finden Sie kurze, verständliche Erklärungen zu wichtigen Krankheitsbildern und zentralen Begriffen. Ziel ist es, Orientierung zu geben und Hemmschwellen abzubauen – sowohl für Betroffene als auch für Angehörige. Darüber hinaus finden Sie hier auch weiterführende Informationen, z.B. zur Unterbringung. Wir möchten, dass Sie sich gut informiert und begleitet fühlen. Schauen Sie dazu auch in unserer Mediathek vorbei, wo wir weiteres ausführliches Informationsmaterial zur Verfügung stellen.
Eine Depression ist eine häufige seelische Erkrankung. Betroffene fühlen sich über längere Zeit traurig und niedergedrückt oder innerlich taub. Sie verlieren das Interesse an Dingen, die sie früher mochten, und haben oft keine Energie. Dazu kommen häufig Probleme beim Schlafen, ein veränderter Appetit und Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren. Hier hilft eine Kombination aus Psychotherapie und Medikamenten – und je früher Unterstützung beginnt, desto einfacher ist es, sich zu erholen.
Bei der bipolaren Störung wechseln sich lange Phasen von Depression und Phasen mit Hochstimmung und viel Energie ab. In depressiven Phasen fühlen Betroffene sich sehr niedergeschlagen, während in den Hochphasen oft sehr gute Laune, manchmal aber auch Gereiztheit auftreten. Sowohl in den Hochphasen, also auch in der depressiven Phasen, ist das normale Lebens kaum noch möglich. Eine dauerhafte Behandlung mit Medikamenten und Psychotherapie hilft, die Stimmung zu stabilisieren. Regelmäßige Arztbesuche sind dabei besonders wichtig.
Schizophrenie ist eine schwere Erkrankung, bei der Betroffene manchmal Dinge hören oder sehen, die andere nicht wahrnehmen, und falsche Überzeugungen entwickeln. Dies führt oft dazu, dass sie den Bezug zur Realität verlieren. Die Behandlung erfolgt mit Medikamenten und Entlastung vom Alltag, kombiniert mit therapeutischen Angeboten, die helfen, den Alltag schrittweise wieder zu meistern. Eine frühzeitige Diagnose und eine Behandlung bei einem Psychiater, dem man vertraut, wirken sich günstig auf die Erkrankung aus.
Menschen mit Angststörungen leiden unter übermäßiger Angst, die sie im Alltag stark einschränkt. Dies kann in Form von Panikattacken, anhaltende schlimmen Sorgen oder Angst vor sozialen Situationen auftreten. Manche Betroffenen haben Angst vor ganz bestimmten Sachen, wie Spinnen, engen Räumen oder großen Plätzen. Mit Psychotherapie, beispielsweise der kognitiven Verhaltenstherapie, und in manchen Fällen auch mit Medikamenten, lässt sich die Angststörung gut behandeln. Wichtig ist dabei ein auf den einzelnen Menschen abgestimmter Therapieplan.
Bei Zwangsstörungen haben Betroffene immer wieder unerwünschte Gedanken oder fühlen sich gezwungen, bestimmte Handlungen immer wieder auszuführen. Unterdrücken sie die Gedanken oder Handlungen, tritt starke Angst auf. Die sogenannten Zwangsrituale können den Alltag stark belasten. Psychotherapie, meist in Form von kognitiver Verhaltenstherapie mit speziellen Methoden (sogenannte Exposition mit Reaktionsverhinderung) hilft Betroffenen, wieder freier entscheiden zu können. Auch Medikamente können unterstützen.
Nach einem traumatischen Ereignis kann sich eine PTBS entwickeln. Betroffene leiden dann unter belastenden Erinnerungen, Albträumen und sind oft schreckhaft oder gereizt. Sie vermeiden Situationen, die sie an das Trauma erinnern. Spezielle Therapien, die das Trauma in den Mittelpunkt stellen – etwa die kognitive Verhaltenstherapie oder EMDR – können die Symptome lindern. Eine frühzeitige Behandlung ist hier sehr wichtig.
Essstörungen wie Magersucht, Bulimie oder Binge-Eating-Störung betreffen das Essverhalten und das Körperbild. Sie können zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen und sozialen Schwierigkeiten führen. Die Therapie besteht meist aus einer Kombination von Psychotherapie, Ernährungsberatung und medizinischer Betreuung. Je früher die Unterstützung beginnt, desto besser sind die Chancen auf eine vollständige Genesung.
ADHS ist eine Erkrankung, die durch eine besondere Konstellation im Bereich der Überträgerstoffe im Gehirn ausgelöst wird. Sie äußert sich in Schwierigkeiten, Aufmerksamkeit zu halten, übermäßiger Aktivität und impulsivem Verhalten. Die Symptome beginnen oft im Kindesalter und können auch im Erwachsenenalter bestehen bleiben. Eine Mischung aus Verhaltenstherapie und eventuell Medikamenten hilft dabei, die Symptome zu kontrollieren und im Alltag zurechtzukommen. Entscheidend ist ein individueller Behandlungsplan.
Autismus-Spektrum-Störungen ist eine angeborene Erkrankungen. Es treten Besonderheiten im Denken, Fühlen und Verhalten auf. Vor allem sind die soziale Interaktion und Kommunikation betroffen. Die Ausprägungen können sehr unterschiedlich sein. Für die Betroffenen ist es wichtig, frühzeitig mit speziellen Förderprogrammen und Therapien zu unterstützt zu werden, um die Entwicklung und eine gute Lebensqualität zu fördern.
Persönlichkeitsstörungen beschreiben Störungen der Selbstwahrnehmung, des Selbstwertes und der Beziehungen. Betroffene erleben sich selbst und ihre Beziehungen zu anderen Menschen als belastend, als nicht ausreichend und/oder nicht sicher genug. Sie haben oft große Probleme im Umgang mit anderen Menschen Diese versuchen sie zu bewältigen und haben dabei keinen ausreichenden Erfolg. Oft kommt hier eine spezielle Form der Psychotherapie, wie die Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT) für Patienten mit Störung der Emotionsregulation, zum Einsatz. Eine langfristige Begleitung in der Therapie kann dabei helfen, mehr Flexibilität und Sicherheit zu entwickeln.
Abhängigkeit von Substanzen wie Alkohol oder Drogen sowie Verhaltensabhängigkeiten, beispielsweise von Glücksspiel, sind häufige psychische Erkrankungen. Sie entstehen oft auf dem Boden anderer Erkrankungen oder in schweren Lebenssituationen. Diese Erkrankungen führen zu einem Kontrollverlust und haben negative Auswirkungen auf Gesundheit und soziale Beziehungen. Eine Behandlung besteht aus Entzugsprogrammen, Behandlung weitere Erkrankungen, Psychotherapie und Selbsthilfegruppen. Anschließend an eine Behandlung in der Psychiatrie ist oft eine Weiterbehandlung erforderlich, zum Beispiel eine Rehabilitation für Abhängigkeitskranke. Rückfälle sind Teil der Erkrankung und können gut behandelt werden.
Demenz ist ein Sammelbegriff für Erkrankungen, bei denen geistige Fähigkeiten wie Gedächtnis, Orientierung und Sprache nach und nach abnehmen. Die Alzheimer-Krankheit ist die bekannteste Form. Zwar gibt es noch keine Heilung, aber Medikamente und andere therapeutische Maßnahmen können den Verlauf verlangsamen und die Symptome mildern. Auch die Unterstützung der Angehörigen und eine strukturierte Betreuung sind sehr wichtig.
Bei somatoformen Störungen leiden Menschen an körperlichen Beschwerden – etwa Schmerzen oder Magen-Darm-Beschwerden –, für die keine ausreichende körperliche Ursache gefunden wird. Diese Beschwerden können den Alltag stark einschränken. In der Behandlung spielt vor allem die Psychotherapie, beispielsweise die kognitive Verhaltenstherapie, eine große Rolle. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Hausarzt und Therapeut kann hier sehr hilfreich sein.
Schlafstörungen, wie Schwierigkeiten beim Einschlafen und Durchschlafen, aber auch obstruktive Schlafapnoe (kurzzeitiger Atemstillstand im Schlaf), führen zu unzureichendem oder nicht erholsamem Schlaf. Das kann tagsüber zu Müdigkeit und Konzentrationsproblemen führen. Die Ursachen können vielfältig sein – von Stress über körperliche oder psychische Erkrankungen bis hin zu schlechten Schlafgewohnheiten. Die Behandlung richtet sich immer nach der Ursache und kann eine Verbesserung der Schlafgewohnheiten, Psychotherapie oder Medikamente umfassen. Eine genaue Untersuchung der Schlafstörung und der Ursachen ist dafür sehr wichtig.
Anpassungsstörungen treten als Reaktion auf belastende Lebensereignisse auf. Betroffene können mit depressiver Verstimmungen, Angst oder Verhaltensänderungen auf die Belastung reagieren. Die Anpassungsstörung beginnt meist innerhalb von drei Monaten nach dem belastenden Ereignis. Psychotherapie kann helfen, neue Strategien zur Bewältigung der Situation zu entwickeln und die seelische Belastung zu reduzieren. Oft bessern sich die Symptome wieder, wenn sich die Situation entspannt.
Somatopsychische Störungen beschreiben psychische Probleme, die als Folge einer langanhaltenden und/oder schweren körperlichen Erkrankung auftreten. Dauerhafte Schmerzen oder Einschränkungen im Alltag zum Beispiel können zu depressiver Verstimmung oder Angst führen. Die Behandlung erfordert einen ganzheitlichen Ansatz, bei dem der ganze Mensch im Blick sind. Dabei arbeiten Ärzte, Psychotherapeuten und andere Fachtherapeuten eng zusammen.
Intelligenzminderung, auch als geistige Behinderung bezeichnet, bedeutet, dass die geistigen Fähigkeiten unter dem Durchschnitt liegen und alltägliche Aufgaben oft schwerer fallen. Die Ursachen können vielfältig sein. Mit früher Förderung und speziellen Bildungsangeboten kann die Entwicklung verbessert werden.
Menschen mit Intelligenzminderung können an allen anderen psychischen Erkrankungen leiden. Sie benötigen eine auf ihre Fähigkeiten individuell angepasste Behandlung.
Entwicklungsstörungen betreffen Kinder und junge Erwachsene und können die normale Entwicklung in Bereichen wie Sprache, Motorik oder sozialer Interaktion beeinträchtigen. Probleme beim Sprechen Lernen oder in der Koordination sind Beispiele dafür. Eine frühzeitige Diagnose und gezielte Fördermaßnahmen – wie Sprachtherapie oder Ergotherapie – sind entscheidend, um die Entwicklung bestmöglich zu unterstützen.
In der Karl-Jaspers-Klinik können alle psychischen Erkrankungen nach aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen behandelt werden. Die häufigsten davon sind affektive Störungen wie Depressionen, Abhängigkeitserkrankungen sowie psychiatrische Alterserkrankungen und Angsterkrankungen. Etwa die Hälfte aller Betroffenen weist zwei oder mehr Diagnosen auf; am häufigsten ist die Kombination aus Angst- und affektiven Störungen.