Die wichtigsten Infos zur Behandlung von Traumafolgestörungen in unserer Klinik

Eine Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) tritt bei 10 – 25 % der Menschen auf, die einer extremen Belastung ausgesetzt waren. Sie äußert sich in starker, anhaltender Anspannung, plötzlich auftretenden, bildhaften oder körperlich spürbaren Erinnerungen und Vermeidung traumaassoziierter Situationen, die bestehende Ängste verstärken und zu sozialer Isolation führen können.

Die unterschiedlichen Erklärungsmodelle zur Entstehung dieser reaktiven Störungen basieren im Wesentlichen auf den Ergebnissen neurobiologischer Forschung. Unter Überflutung durch traumatisches Erleben kommt es zu einer Überforderung des Gehirns und seiner Verarbeitungsmöglichkeiten. Erlebensqualitäten wie Denken, Fühlen, Handeln und Körpererleben können nicht mehr in Worte gefasst, zusammenhängend in ihrem Kontext abgespeichert und unverbundene Erinnerungsfragmente nicht verarbeitet werden. Aus diesem Grund bilden sich die o. g. Symptome aus. Oft kommen auch Depressionen, Angst-, Schmerz- oder Essstörungen hinzu.

Die Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie der Karl-Jasper-Klinik bietet im Rahmen ambulanter persönlicher Vorgespräche eine erste Diagnostik und Besprechung von Behandlungsempfehlungen an. Bei Entscheidung für eine stationäre Behandlung in unserer Klinik sollten Sie vor und nach den stationären Therapiephasen in eine ambulante Psychotherapie eingebunden sein. Außerdem muss Täterkontakt ausgeschlossen sein. Da wir ein sehr offenes Setting in unserer Klink vorhalten, ist die Behandlung von Patient:innen mit schwerer Emotionsregulationsstörung, einer Suchterkrankung, akuter Suizidalität oder psychotischem Erleben in der PSM nicht möglich.

Unser Behandlungskonzept verbindet traumazentrierte und allgemeine Behandlungselemente, eingefasst in ein multimodales Therapieangebot aus
• Einzeltherapien
• Gesprächs-Gruppentherapie
• Psychoedukation
• Musiktherapie
• Kunst- und Ergotherapie
• Entspannungstherapie
• Physiotherapie
• Körper- und Bewegungstherapie
sowie eine ärztliche, psychologische, pflegerische und sozialdienstliche Begleitung und umfasst eine Stabilisierungs-, Konfrontationsphase und die Einleitung einer Integrationsphase.

Stabilisierungsphase
Zu Beginn der Therapie wollen wir über Wissensvermittlung zur Erkrankung Transparenz und Sicherheit schaffen, Ihnen Methoden zum Umgang mit den Symptomen vermitteln und eine erste Besserung der Symptome erreichen.
Konfrontationsphase
In der nächsten Phase der Therapie bearbeiten Sie gemeinsam mit Ihrem/Ihrer Einzeltherapeut:in die traumatischen Ereignisse, um die Erlebnisebenen von Denken, Fühlen, Handeln und Körpersensationen zusammenzufügen und als Ganzes verarbeitbar zu machen.
Integrationsphase
In der letzten Phase der Therapie beginnen Sie, das Erlebte in den Alltag zu integrieren und weitere, individuelle Themen zu bearbeiten. Sie werden in alle Entscheidungen einbezogen, steuern gemeinsam mit uns die Behandlung und die Therapiebausteine werden individuell auf Sie abgestimmt.

Wenn Sie sich informieren möchten und an unserem Behandlungskonzept interessiert sind, melden Sie sich gerne zu einem unverbindlichen Vorgespräch an. Wenn Sie eine Behandlung bei uns aufnehmen, teilt Ihnen unsere Anmeldung zeitnah einen möglichen Aufnahmetermin mit und gibt Ihnen weitere Informationen zu den erforderlichen
Unterlagen. Die Anmeldebögen finden Sie auf unserer Homepage oder wir können Sie Ihnen auf dem Postweg zusenden. Um einen Termin zu vereinbaren, wenden sie sich bitte an unser Anmeldeteam unter der Telefonnummer: 0441 9615-1611

Ansprechperson

Dr. Sabine Casper

Oberärztin

Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie